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Burgensteig Nord

„Wir leben im schönsten Reitgebiet Deutschlands“, hat ein Reiterfreund einmal zu mir gesagt und ich denke, er hat recht. Lichte Höhen mit weiten Ausblicken und tiefe Täler mit wildromantischen Bächen liegen hier dicht beieinander, und unsere urtümlichen Wälder verbergen moosbärtige Felsen, welche die Fantasie anregen, von uralten Zeiten zu träumen. Wenn es querwaldein über dicht bewachsene Hänge und kleine Bachläufe geht, wird es reiterlich anspruchsvoll, gleichzeitig bieten uns langgezogene Forstwege schöne Galopp- und Trabstrecken. Und nicht zuletzt erzählen uns die vielen Burgen und Burgruinen etwas von der Jahrtausende alten Geschichte dieser Landschaft und seiner Menschen. Diese einmalige Vielfalt für die Augen und die Sinne finden wir auch auf dem Burgensteig Nord.

Wenn die Nebel über die Anhöhen ziehen und mitten im Wald schemenhaft die mächtigen Mauerreste der Burg Sengersberg hervortreten, fühlt man sich wie von selbst in eine mystische Sage versetzt. Wir wissen nur wenig über diese Burg, ihre Geschichte liegt größtenteils im Dunkel der Vergangenheit, was sie für uns noch geheimnisvoller macht. 1269 wird die Anlage erstmals unter mehreren Ministerialien des Regensburger Bischofs genannt. Später wird sie von bayerischen Herzögen übernommen und ab Mitte des 14. Jahrhunderts verliert sich ihre Spur. Wahrscheinlich verfiel die Burg bereits im 16. Jahrhundert. So ist die Ruine Sengersberg heute nur noch ein Ort zum träumen, doch bevor wir diesen Ort erreichen liegt ein weiter und anspruchvoller Weg vor uns.

Wie beim Burgenstein Süd reiten wir über Siegenstein, einer kleinen Burgruine von der nur ein paar Mauerreste und eine gut erhaltene Kapelle übrig ist, hinüber nach Brennberg, einer imposanten Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Auf den Grundmauern des alten Bergfrieds wurde hier in rund 650 m Höhe ein Aussichtsturm errichtet, von dem aus wir eine fantastische Fernsicht über den gesamten Bayerischen Wald, das Donaugau und bei Föhn sogar bis zu den Alpen haben (siehe Burgensteig Süd). Von Brennberg geht es steil bergab in die bewaldeten Täler, die der Höllbach und der Rüderszellerbach in die Landschaft modelliert haben. Liebliche Lichtungen und dunkles Nadelgehölz wechseln sich auf unserem Weg ab, bis wir die Wiesen und Felder rund um Falkenstein erreichen.

Es hört sich wie ein Klang aus ferner Zeit an, wenn wir mit klackendem Hufschlag den Berg hinauf reiten, um der rund 1000 Jahre alten Trutzburg Falkenstein, die noch gut erhalten ist und bewirtschaftet wird, einen Besuch abzustatten.

Nach einer kurzen Rast müssen wir ein Stück zurück, um hinter der Ortschaft offenes, überwiegend landwirtschaftlich genutztes Gelände zu erreichen. Danach reiten wir über kleine, romantische Wanderpfade durch das Mühltaler Holz und über den dicht bewaldeten Schweinsberg. Von dort ist es nicht mehr weit, bis zu unserem höchsten Ziel, der Ruine von Sengersberg auf 615 m Höhe. Für eine längere Rast bietet sich aber eher Marienstein an, wo es eine schöne Ausflugsgaststätte mit Anbindebalken gibt. Je nach Kondition von Pferd und Reiter können wir auch noch einen Abstecher zur Burgruine Lobenstein machen, die sich über der Ortschaft Zell auf 563 m Höhe erhebt. Die Existenz dieser Burg ist erst seit 1340 belegt. Im Wesentlichen steht noch der trutzige und mächtige Wohnturm, der aus seinem natürlichen Fundament, einem Granitfelsen herauszuwachsen scheint.

Auf unserem Rückweg über Martinsneukirchen und Süssenbach erleben wir aufs neue, dass wir im schönsten Reitgebiet Deutschlands unterwegs sind, mit weiten Ausblicken, tiefen Wildbachtälern und urtümlichen Wäldern, die so manches sagenhafte Geheimnis bergen.

  • Länge 45 km
  • Dauer ca. 7 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad IV

Kontakt: guzzwitzer@my-rideguide.de