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VFD Bayern

Rose
Burgensteig Süd

Der aufwirbelnde Pulverschnee glitzert wie ein Funkenregen in der Sonne, wenn wir im Neuschnee zur Burgruine Siegenstein hinauf galoppieren. Doch der Ausblick von dem kleinen Rastplatz am Fuß der alten Burgmauer ist nicht nur im Winter lohnenswert. Wie ein Thron steht die 543 m hohe Granitkuppe im weitläufigen, wiesengrünen Tal des oberen Otterbachs. Von der Burg, die hier im 12. Jahrhundert errichtet wurde, blieben nur ein paar Mauerreste. Gut erhalten ist jedoch die Burgkapelle aus dem 13. Jahrhundert, die den Heiligen Laurentius und Georg gewidmet ist.

Hinter Siegenstein führt unser Weg durch lichte Laubwälder und sanft abfallende Wiesen und Felder hinüber zum Weißmühlbach, der ein schmales, romantisches Tal in den diDSC_0958chten Nadelwald geschnitten hat.

Wir suchen uns einen Weg den Berg hinauf und nach ein paar Galoppsprüngen und einer kurzen Strecke zum Aus- schnaufen sehen wir schon die imposante Burgruine von Brennberg vor uns.

Wie die Herrschaften reiten wir in den alten Burghof ein und rasten ein wenig, denn den grandiosen Ausblick vom über 650 m hoch gelegenen Aussichtsturm darf niemand versäumen. Der gesamte Bayerische Wald liegt uns zu Füßen, westlich erstreckt sich der Donaugau bis hin nach Regensburg und an föhnigen Tagen lässt sich im Süden sogar Silhoutte der Alpen erkennen.

Die Burganlage wurde ebenfalls im 12. Jahrhundert errichtet und diente als Adelsburg. Wirnto I war der „Herr auf Brennberg“, der erstmals 1115 urkundlich erwähnt wird. Die Anlage besteht seit dem 14. Jahrhundert aus zwei Teilen, der Oberburg und der Unterburg, beide Teile wurden immer wieder durch Krieg oder durch Feuer zerstört und doch wieder aufgebaut. Nur die letzten Besitzer, die Familie Thurn und Taxis, ließen die Burg ab 1834 endgültig verfallen.

Nach einer selbst mitgebrachten Brotzeit, führt unser Weg steil bergab. Hinter der Ortschaft Brennberg genießen wir noch einmal den weiten Ausblick bevor wir in das schattige Höllbachtal eintauchen. Ungestört darf hier der Wildbach zwischen Felsen und umgestürzten Bäume sprudeln. Er bildet dabei immer wieder kleine Becken und Furten, wo sich Pferd und Reiter erfrischen können. Wir reiten an der Höllmühle, einem urtümlichen Hof, an dem sich seit Jahrhun- derten scheinbar nichts verändert hat, und der Hammermühle vorbei und folgen dem Flusslauf nach Süden bis wir die Überreste der Ritterburg Heilsberg erreichen. Die Truchsesse von Heilsberg Ulrich und Wernhardus gründeten die Anlage Mitte des 12. Jahrhunderts. Während die Burg heute abgelegen mitten im Wald kaum zu finden ist, lag sie früher an einer wichtigen Handelsstraße. Einige spätere Besitzer der Burg gingen recht hart mit dem Volk um und haben sicher auch die Händler auf der Straße geschröpft. Vielleicht kommt daher die Sage, dass ein Sonntagskind in einer Vollmondnacht hier einen von Raubrittern vergrabenen Schatz finden kann.

Wir traben den steilen Weg zur Burg hinauf und sprengen unsererseits wie die Raubritter in den Burghof hinein. Der Schatz, den wir hier finden, ist die friedliche, erholsame Ruhe, welche die alte Ruine umgibt.

Kurz vor Wisent weitet sich das Tal. Der Bach schlängelt sich nun, gesäumt von Büschen und Weiden durch eine Wiesenlandschaft.

In der Waffenschmiede, einem weitläufigen Reitstall hat der Wirt für alle Geschmäcker die passenden Gaumenfreuden parat und nach einer Ruhepause für Pferd und Reiter machen wir uns auf den Rückweg über den Dessgraben nach Frauenzell. Die ehemalige, von den Asambrüdern entworfene Benediktinerabtei lädt uns kurz zum Verweilen ein, bevor wir uns auf die letzte Etappe des Rittes begeben.

Entlang des fürstlichen Thiergartens bieten breite Forstwege Platz für raumgreifende Galoppaden und nach kurzer Zeit ist am Horizont schon die Kirchturmspitze von Altenthann zu sehen.

  • Länge 33 km
  • Dauer ca. 4,5 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad II

Kontakt: guzzwitzer@my-rideguide.de