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KeltenpfadKraxnmo 011

Vor allem im Herbst, wenn ein pastellfarbenes Licht in den Wald fällt, wenn die Stürme das bunte Laub der Bäume über dem bemoosten Boden verteilt haben und der Blick frei ist auf die Jahrmillionen alten Felsformationen, dann spüren wir am deutlichsten, dass die Granitblöcke Zeugen alter, geheimnisvoller Riten und Kulturen sind.

Rund um Altenthann siedelten bereits vor rund 2500 Jahren keltische Stämme. Der römische Geschichts- schreiber Tacitus sprach in seinem Werk „Germania“ von den „Helvetern“ und den „Bojern“, die sich im Bayerischen Wald niedergelassen hätten. Und tatsächlich finden wir auf unserem „Keltenpfad“ in den Wäldern einige versteckte Zeichen einer längst vergangenen Kultur.

Wir reiten von Pfaffenfang Richtung Osten durch die Wälder zwischen Süssenbach und Woppmannsdorf. Dabei stoßen wir immer wieder auf geheimnisvolle Felsformationen, die wie aufgeschichtete Türme wirken. Um sie herum liegen von Wasser und Wind rundgeschliffene Granitblöcke und manche von ihnen sind oben zu einer Schale ausgehöhlt. Genau besehen erkennt man, dass diese Schalen von Menschenhand geschliffen sind und es läuft einem ein Schauer über den Rücken, wenn man hier, in diesen stillen, urtümlichen Wäldern, die fernab jeglicher Zivilisation zu sein scheinen, plötzlich auf die Reste einer Jahrtausende alten Kultur stößt.

Die Kelten, in unserem Bereich dürften es die Boier gewesen sein, orientierten sich in ihrem Glauben und der Religion sehr stark an Naturgottheiten. Sie wählten sich besonders markante Naturstätten, zum Beispiel Felsgruppen oder Quellen zu Kultstätten, wo sie ihre religiösen Rituale vollzogen. Die Wälder, durch die wir reiten, waren reich an heiligen Stätten, doch es ist kaum etwas darüber bekannt, worin der Glaube und die Rituale Kelten bestand. Das lässt uns viel Raum, um angesichts der erhabenen, mossbärtigen Steinzeugen von einer alten Zeit zu träumen.

Auf unserem Weg reiten wir kreuz und quer und begegnen dabei nicht nur den Opferschalen, sondern auch sinnlich schönen Wald-, Feld-, und Wildbachlandschaften, mit vielfältigen Blüten, Büschen und Bäumen. Über die Hetzen- bacher Höhen, den Hohen Fels und Woppmannsberg erreichen wir schließlich den 620 m hohen Mantelberg. Angesichts der einzigartigen Felsengruppe, auf die wir hier stoßen, spüren wir etwas von der Heiligkeit, die dieses Naturdenkmal für unsere Urahnen hatte. Hier fanden die Boier nicht nur Unterschlupf, wenn sie mit ihren Schafen unterwegs waren, vielmehr waren die Felsen auch eine Kultstätte zur inneren Reinigung.

Nach diesem Ausflug in eine sagenumwobenen Zeit fällt es nicht ganz leicht, auf unserem Rückweg über Schillerstwiesen und Süssenbach in die Realität zurückzukehren.

  • Länge 35 km
  • Dauer ca. 4,5 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad III

Kontakt: guzzwitzer@my-rideguide.de