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Walhalla-Ritt

an der alten Grenze zwischen Germanien und Rom

Wie der mächtige Rücken eines Dinosauriers erhebt sich der Scheuchenberg über der Donau, ein schlafender Wächter, hinter dem sich undurchdringliche Wälder, finstere Täler und weitläufige Höhenzüge erstrecken. Verschlungene, schmale Pfade führten vor Jahrhunderten von hier aus durch dichten Busch- und Nadelwald in die geheimnisvollen Siedlungen der Markomannen. Für die Römer, die an der Donau standen, muss dieser Anblick furchteinflößend gewesen sein. Was für ein erhabener, herrischer Anblick öffnete sich dagegen für die Germanenfürsten, wenn sie nach tagelangen Wanderungen auf dem Scheuchenberg oder dem Bräuberg standen, hinaus in das weite Tal der Donau sahen und ihnen das Römische Reich praktisch zu Füßen lag.

Mit ein bisschen Fantasie ist es nicht schwer, sich auf unserem Walhallaritt in jene Zeit zurückzuversetzen, in der sich die Markomanenstämme immer wieder Scharmützel mit den römischen Grenztruppen lieferten. Freilich sind im Laufe der Zeit aus den geheimnisvollen Pfaden der Germanen stattliche Forststraßen geworden. Das ist vielleicht nicht so urtümlich, aber dafür bieten sie uns herrliche Galoppstrecken.

Wir reiten von Pfaffenfang hinüber zum Otterbach, einem romantischen Wildbachtal, dessen mossbewachsenen, uralten Felsformationen uns von den Urzeiten des „Woids“ träumen lassen.

Unser erstes Ziel ist der Scheuchenberg, der für den Bayerischen Wald und die Oberpfalz eine Art Wetterscheide bildet. Hier entschei- den sich Gewitter, Regen und Stürme, die von Westen über das Donautal ziehen, ob sie in den Süden, in den Bayerischen Wald ab- drehen oder sich nach Norden wenden. Der Bergrücken gehört außerdem zum kleinsten Weinanbaugebiet Deutschlands. Weinfreunde unternehmen hier regelmäßig Wanderungen und informieren sich im Weinmuseum in Bach a.d. Donau.

Für uns Pferdefreunde ist der wunderschöne Anstieg hinauf zum „Gipfel“ des Scheuchenbergs schon ein Genuss und erst Recht der Ausblick auf die Walhalla.

Auslöser für den Bau dieses „Heldentempels“ im Stile des Parthenon in Athen war die Besetzung Deutschlands durch Napoleon. Obwohl sich die Bayern mit Napoleon verbündetet hatten, empfand Kronprinz Ludwig I die Besatzung der Franzosen als nationale Schmach. So reifte bei ihm die Idee, für die großen Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ einen Ehrentempel errichten zu lassen. Walhalla

Wir reiten in die kleine Ortschaft Sulzbach hinunter und auf der anderen Seite des Tals wieder hinauf um uns diesen Tempel, der 1842 eingeweiht wurde, anzusehen. Die Aussicht vom Bräuberg, auf dem die Walhalla steht, ist fantastisch. Scheinbar endlos erstreckt sich zu unseren Füßen das Donautal, nach Süden hin reicht der Blick bis weit in den Bayerischen Wald hinein und im Nordwesten fließt die Donau in vielen Seitenarmen durch den naturbelassenen Pfarrwörth auf Regensburg zu, dessen Stadtsilhouette in der Ferne von den Türmen des Doms beherrscht wird.

Wer möchte, kann sich die Persönlichkeiten in der Walhalla gerne ansehen. Neben Malern, Musikern und Naturwissenschaftlern finden sich jede Menge Könige und Feldherrn an den Wänden des Tempels. Zuletzt wurden Sophie Scholl, der Mathematiker Carl Friedrich Gauß, Edith Stein und Heinrich Heine in die Walhalla aufgenommen.

Nach soviel Geistesgeschichte reiten wir hinter der Walhalla auf den Donaustaufer und den Kreuther Forst zu. Das Waldgebiet zwischen Donaustauf und Bernhardswald bietet uns für unseren Heimweg schattige Forstwege, die bisweilen an kleinen, romantischen Bächlein und Tümpeln, wie dem Silberweiher vorbeiführen. Sie laden aber auch zu einem flotten Trab und hin und wieder zu einem schönen Galopp ein.

  • Länge 29 km
  • Dauer ca. 6 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad II

Kontakt: guzzwitzer@my-rideguide.de